Dieser Erfahrungsbericht zeigt, wie wir mit WKH-Paddockplatten, bzw. den baugleichen HGP-Paddockplatten von Hellmann Gerden einen Matschweg für unsere Pferde trocken gelegt haben. Insgesamt sind in unserem Offenstallgelände drei verschieden Typen von Paddockplatten verlegt. Das Paddock vor dem Stall wurde mit Ecoraster S50 befestigt, der steile Weidezugang mit PP60-Paddockplatten von Envirotek/Securatek und ein Weg mit WKH-, bzw, HGP-Paddockplatten.
Ausgangslage: Matschwüste auf dem Weg zur Weide
Der von der Pferden gerne genutzte Trampelpfad am unteren Rand eines Weidestücks in Hanglange hatte sich über die Jahre hinweg zur Matschwüste entwickelt. Rechts des Weges liegt ein Weidestück mit Gefälle, von dem aus Oberflächenwasser auf den Weg läuft. Links ist der Weg durch eine Hecke begrenzt. Ziel war es, diesen Weg dauerhaft trocken zu legen. Da der Bereich nur bedingt zugänglich ist, musste auf den Einsatz von schweren Baumaschinen (maximale Breite Zufahrt 1 Meter) und die direkte Anlieferung von Baumaterialien verzichtet werden. Großflächiges Auskoffern der Matschstrecke war demnach ebenso keine Option wie ein Unterbau, der eine Bundesautobahn tragen könnte. Der Weg soll auf einer Breite von einem Meter und einer Länge von 25 Metern befestigt werden.
Produktwahl: HGP-Paddockplatten von Hellmann Gerden, baugleich mit WKH-Paddockplatten
Aus den vorgenannten Gründen fiel unsere Wahl auf die HGP-Paddockplatten aus dem Hause Hellmann Gerden, die – wie sich herausstelle – baugleich zu den WKH-Paddockplatten sind. Ihr Vorteil: Sie lassen sich notfalls auch ohne Untergrund oder mit einem minimalen Untergrund verlegen. Durch die Verbindung der einzelnen Platten mit einem Keilsystem, halten sie auch auf kleinen Flächen ohne Randeinfassung gut zusammen. Ideal für einen langen schmalen Weg ohne Kantensteine. Wir wählten die stabilste Ausführung strong.
- Preis: ca. 16 €/m²
- Gewicht: 8,0 kg/m²
- Belastbarkeit: 350 t/m²
- Maße Einzelplatte: 500 x 500 x 60 mm
- Material: PE-Copolymere
Die Platten werden innerhalb weniger Werktage per Spedition auf Palette geliefert. Vor der Verarbeitung sollten die mit eingespritzen Verbindungskeile aus den Gittern entfernt werden.
Man nehme, bzw. füge hinzu:
Für unsere 25 m² Weg benötigen wir:
- 100 HGP Paddockplatten strong
- ca. 2 qbm Kalkschotter
- ca. 2 qbm Wesersand (Körnung 0-2 mm)
- 50 m² Geotextilvlies
- einen Weidemann Mini-Radlader
Untergrund für Paddockplatten vorbereiten und erstellen
Zuerst galt es die Matschfläche halbwegs plan zu gestalten. Hier kam Muskelkraft zum Einsatz, da der Miniradlader hier mehr Unheil angerichtet hätte als Unterstützung zu liefern.
Anschließend wurde der künftige Weg mit einem Geotextilvlies abgedeckt, das verhindert, dass der kostbare Schotter direkt in den Matsch gedrückt wird und versinkt. An zwei Tiefstellen im Gelände wird sicherheitshalber ein Drainagerohr verlegt, das sich stauendes Wasser auf die andere Seite des Weges in die Hecke ableiten kann.
Jetzt beginnt der Männerspaß: Mit dem Radlader wird das Schotterbett (ca. 10-15 cm) erstellt. Stück für Stück kann sich der Radlader nun den Weg vorarbeiten.
Zum Abschluss wird noch eine Lage Geotextilvlies auf dem Schotter verlegt. Diese Vliesschicht soll verhindern, dass der Füllsand später in den Schotter einsickert und so seine Drainfunktion beeinträchtigt.
Da der Schotter durch das Festwalzen mit dem Radlader sehr eben ist, wurde auf eine Ausgleichsschicht aus Sand verzichtet. Durch die Öffnungen der Paddockplatten rieselt später beim Überfüllen mit Sand genug Material in die letzten Zwischenräume.
Verlegung der Paddockplatten
Nun können die eigentlichen Paddockplatten auf dem Untergrund verlegt werden. Die Platten werden durch einfaches Zusammenstecken und Verkeilen miteinander verbunden. Die Keile können mit einem kleinen Gummihammer eingearbeitet werden.
Da die Platten an zwei nebeneinander liegenden Seiten Zapfen haben, ist in unserem Fall einfacher, zuerst zwei lange, einzelne Streifen zusamen zu stecken.
Anschließen werden diese beiden Streifen miteinander durch die Keile verbunden.
Die Fläche ist sofort mit unserem Radlader befahrbar.
Das erleichtert das Aufbringen der Tretschicht aus Wesersand ungemein.
Zeitsprung: So sieht der Weg 3 Jahre später aus
Zugegeben, es hat etwas gedauert, bis dieser Text fertig geworden ist. Seit der Verlegung der Paddockplatten sind drei Jahre ins Land gegangen. Der Weg ist inzwischen von den Seiten her eingewachsen und liegt bombenfest. Matsch ist keine Thema mehr auf dem Weg. Der so befestigte Weg hat sich im Winter auch als kleiner befestigter Auslauf bewährt, der das Paddock ergänzt, wenn die Weidestücke aus Sicherheitsgründen geschlossen werden müssen.
Da die geforderte Überdeckung mit rund 5cm Sand auf Dauer schwer zu realisieren war, kamen nach einiger Zeit Ringlochmatten aus Gummi zum Einsatz. Verbunden mit Kabelbindern und durch den Grasbewuchs vom Rand her, liegen sie ausreichend fest und rutschsicher auf den Paddockplatten.
Kleiner Hinweis am Rand. Dies ist kein vom Hersteller bezahlter Text. Die Paddockplatten wurden selber gekauft und sind nicht vom Hersteller gesponsert worden. Das Produkt haben wir nach eigener Recherche ausgewählt und auf eigene Kosten angeschafft und verbaut.
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