Ein Weidezaungerät gehört zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen eines Offenstalls mit angeschlossener Weide. Daher sollte das Weidezaungerät für den Elektrozaun zuverlässig und leistungsstark sein.
Nach Möglichkeit sollte die Schlagstärke des Gerätes ausreichend um bewuchsvernichtend zu wirken. Das bedeutet, dass Gräser, Brennnesseln oder Sträucher, die in den Zaun hineinwachsen, weggeschmort werden, sobald sie den Zaun berühren. Natürlich kann und darf man sich nicht auf die bewuchsvernichtende Wirkung verlassen. Eine um eine regelmäßige Zaunkontrolle und ein Freischneiden des Zauns mit der Motorsense kommt man nicht herum. Die Sorgfaltspflicht zwingt einen geradezu zur “Zaunpflege”. Bei hohem Bewuchs und feuchter Witterung können sonst Personen, die dem Zaun zu nahe kommen, unter Umständen einen Schlag bekommen, obwohl sie den Zaun gar nicht direkt berühren. Nach langen Trockenperioden ist ein harzgetränkter, vertrockneter Tannenzweig, der vom Wind gegen den Zaun gedrückt wird ein möglicher Auslöser für einen kleinen oder größeren Brand.
Die Schlagstärke sollte mindestens 5.000 Volt (5kV) betragen. Gute Geräte bieten Leistungen von über 10kV an. Diese Geräte sind besonders für lange Zäune und den Ganzjahreseinsatz geeignet. Sie haben aber auch ihren Preis. 400-500 Euro kann man hier schnell auf den Tisch legen.
Nützlich ist ein Display am Weidegerät, das einem die aktuelle Spannung der Schlagstärke des Weidezaungerätes anzeigt. So kann man schnell auf einen Blick erkennen, ob die normale Schlagstärke anliegt, oder ob die Leistung gesunken ist. In diesem Fall sollte man nach Beschädigungen an den Zaunleitern suchen, und prüfen, ob es irgendwo Erdkontakt gibt. Ein Zaunprüfer gehört dabei zur Ausrüstung eines jeden Weidezaunbesitzers.
Wichtig ist die Erdung. Schließlich dient sie der “Rückkanal” für den Stromfluss. Je nach größe des Weidezauns sollte man mindestens zwei bis drei Erdspieße im Abstand von mehreren Metern in der Nähe des Weidezaungerätes setzen und mit dafür geeigneten Erdungskabeln an das Gerät anschließen.
Ideal für den Betrieb eines größeren Weidezauns ist ein Weidezaungerät, das an das herkömmliche Stromnetz angeschlossen wird. Die Stromkosten sind hier zu vernachlässigen und auf jeden Fall geringer als die Kosten für den Batteriebetrieb. Sie lassen sich bequem über eine schaltbare Steckdose steuern.
Steht kein Stromanschluss zur Verfügung, muss auf leistungsschwächere Geräte mit Batterie- oder Akkubetrieb zurückgegriffen werden. Bei diesen Gerätetypen muss man allerdings regelmäßig den Ladezustand prüfen und sicherstellen, dass die Funktionalität noch besteht. Gerade bei tiefen Temperaturen im Winter gehen Batterien und Akkus schnell in die Knie und sind nicht mehr nutzbar.
Statt teure Spezialbatterien zu kaufen, ist es auch möglich, mit einem entsprechenden Adapterkabel eine Autobatterie als Stromquelle zu nutzen. Die Autobatterie kann dann in regelmäßigen Abständen mit einem herkömmlichen Ladegerät für Autobatterien wieder aufgeladen werden.
Es gibt auch Geräte, die per Solarpanel einen Akku laden. Sie sind gewöhnlich aber nur für kleine, bewuchsfreie Zäune gedacht.
Wer an seinem Offenstall eine große Weide hat, die das ganze Jahr über genutzt wird, kommt um schlagstarkes Netzgerät nicht herum.